Herbst Tagundnachtgleiche – Marbon

Thema
Gleichgewicht, Erntedank, Pflanzen ziehen sich in die Wurzeln zurück, Altweibersommer, Spinnweben,

Den Schwerpunkt des Jahreskreisfestes bildet die Dankbarkeit, die man gegenüber der Ernte aber auch gegenüber allen Kräften, die daran beteiligt waren, verspürt. Zudem ist es Zeit, Abschied vom Sommer zu nehmen und die dunkle Jahreshälfte bewusst zu begrüßen, denn mit der energetisch hoch wirksamen Tagundnachtgleiche, die einen wichtigen Wendepunkt im Jahreskreis darstellt, treten wir in eine neue Energiequalität ein, die von Rückzug, Regeneration und innerer Einkehr geprägt sein wird.

Es ist das zweite große Erntefest im Jahr, nachdem zu Lughnasadh/Schnitterin das Korn geerntet wurde dankt man jetzt der großen Fülle an allem nahrhaften, dass uns von Mutter Erde zur Verfügung gestellt wird. Zum zweiten Mal im Jahr herrscht zu diesem Fest der besondere Gleichgewichtszustand, zu dem Tag und Nacht gleich lang sind. Alles ist ausgewogen, alles befindet sich in der Waage aber von nun an werden die Tage wieder kürzer, die schöne Sommerzeit ist vorbei und wir begrüßen das milde Licht vom Herbst. Wir gehen in die dunkle Jahreshälfte und leider ist die Dunkelheit oft sehr negativ belastet, und versetzt uns oftmals in ein Gefühl der Angst, dabei ist die Dunkelheit heilend, regenerierend und nährend. Alles Leben entsteht in der Dunkelheit.
Es beginnt die Phase der vermehrten Innenschau, wenn wir nicht mehr vom strahlenden Sonnenlicht und der Wärme nach Außen gezogen werden, dann wendet sich der Blick nach Innen. Was sehnt sich nach deiner Zuwendung, nach Heilung, danach von dir angenommen zu werden. Die dunkle Jahreshälfte lädt uns ein mehr zu ruhen und uns mit der bewussten Arbeit an uns selber zu beschäftigen und unsere emotionalen Wunden zu heilen, und uns dem  transformieren unserer blockierenden Muster und Glaubenssätze zu widmen.

Der Unterschied zum Gleichgewichtspunkt beim Frühlingsgebinn ist auch, dass wir spüren, wie aufgeladen wir sind mit Energie und Wärme vom Sommer. Bei unseren Vorfahren war dies die Zeit sich vom geschäftigen Tun im Außen auf die Beschäftigung im warmen Haus und mit den inneren Welten einzustellen. Auch der Michaelitag am 29. September der gleich drei Erzengeln gewidmet wurde, dem Erzengel Raphael, dem Erzengel Gabriel und dem Erzengel Michael, war für sie ein Eckpunkt an dem sie die Arbeit wieder ins Haus verlegten.

Erntedankfeste wurden zu dieser Jaheszeit weltweit gefeiert. Gedankt wurde immer der jeweiligen Erdmutter und im Mittelpunkt stand die Frucht der jeweilgien Ernte. So gabe es in Amerika die Maisfeste, in Asien die Reisfeste und in Mitteleuropa die Kornfeste. Ein Fest krönte das Ende der Erntezeit und so gehen die heute sehr bekannten Feste wie z.B. der Rupertikirtag oder das Oktoberfest auf die großen Erntedankefeste der Erdenmutter zurück.

Die Septembersonne wärmt uns noch sanft und vorallem hüllt sie das Land in ein fast goldenes Licht, diese erdigen Farbtöne nähren unsere Seele und beruhigen den Geist.

 Die Göttin wandelt sich im Jahreskreis zur Alten Weisen und Mutter Erde ladet all ihre Pflanzenwesen ein zurück zu ihren Schoß zu kommen wo sie die Wintermonate gehütet und beschützt werden. In der Natur beginnt nun das prächtige Farbenspiel. Die Blätter werden in Gelb, Orange, Rot und Braun getaucht, und das Licht ist einfach magisch. Das Laub das zu Boden fällt schenkt der Erde neue Fruchtbarkeit. Die Tierwelt zieht sich zurück und man hört auch kein Vogelzwitschern mehr.

Morgennebel und die empflindliche Kühle und Frische der Nacht erinnert uns an den Abschied vom Sommer und überall finden wir am morgen kunstvoll angelegte Spinnennetze, in denen sich die Tautropfen sammeln, die dann am frühen Morgen, wenn die Sonne aufgeht, glitzern und funkeln.

Pflanzen dieser Zeit

Apfelbaum
Äpfel, eine für uns so normale bäuerliche Frucht, haben eine starke Reinigungskraft und sind ein Symbol für die Fruchtbarkeit. Der Apfel war die Königin der Früchte und immer eng mit den Göttinnen, Pristerinnen und damit auch mit der Kraft aller Frauen verbunden.
Apfelbaum, Avalon die Apfelinsel, in der Mytologie ist dies ein Ort in England Glastenbury in der sich die Priesertinnen und das alte Frauenwissen am längsten gehalten haben in Europa, bevor auch sie vom Christentum verdrängt wurden. Rund und lustvoll, war er Symbol für die Liebe, die Fruchtbarkeit und die Gesundheit, das muss den Kirchenmännern wahrscheinlich zu viel an Lust und Sinnlichkeitssymbolig gewesen sein, den so wurde er in die böse, verführerische Frucht gewandelt, die Grund für die Vertreibung aus dem Paradies war.

Goldrute
ist das Johanniskraut vom Herbst und bringt uns nocheinmal Licht für unsere Seele, da sie sehr stimmungsaufhellend wirkt.

Auf körperlicher Ebenen ist sie vor allem als Nieren- und Blasenpflanze bekannt. Sie wirkt harntreibend, durchspülend, entzündungshemmend, keimhemmend, blutreinigend und wundheilend.

Ihr Rauch erfüllt einen Raum mit positiver und heller Energie und vertreibt alles Negative.

Herbstfrüchte
Der Herbst beschenkt uns noch einmal mit einer geballten Kraft an Vitaminen und zwar in den Herbstfrüchten wie Holunderbeeren, Weissdorn, Vogelbeeren, Schlehen und Kornellkirschen. Sie gehören zu den wertvollsten Geschenken der herbstlichen Natur.